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Billigfliegen Anleitung
Allgemeine Informationen über Billigfluggesellschaften
Die Billigfluggesellschaften haben mit ihren Preisen den Flugsektor revolutioniert.
Eine Billigfluggesellschaft (auch Low-Cost-, No Frill- oder Low Fare-Fluggesellschaft) ist eine Fluggesellschaft, die Flüge zu sehr wettbewerbsfähigen Preisen anbietet.
Dazu beseitigt sie die meisten Zusatzleistungen für die Passagiere (oder bietet sie gegen Bezahlung an: Mahlzeiten an Bord, reservierte Plätze usw.).
Die Idee der Billigflüge stammt aus den USA, wo sie die Southwest Airlines 1971 zum ersten Mal anboten.
Das Modell hat sich zu Beginn der 90er Jahre auch in Europa verbreitet, und zwar zuerst mit der irischen Fluggesellschaft Ryanair.
Statistiken und etwas Geschichte
Um die starke Zunahme der Billigflüge zu illustrieren, wollen wir ein paar statistische Daten hervorheben: 1994 flogen etwa 3 Millionen Passagiere zu Low-Cost-Preisen, die meisten davon mit Ryanair; 1999 waren es 17,5 Millionen Passagiere.
1995 beschloss die englische Fluggesellschaft British Airways, eine Billigflugabteilung unter dem Namen Go zu gründen.
Sie flog 1998 zum ersten Mal vom Flughafen London Stansted ab.
Im selben Jahr erweiterte sie ihre Dienstleistung auch auf den Flughafen London Luton.
Im Jahr 2000 wurde Go an easyJet verkauft, mit einem negativen Geschäftsergebnis von über 21 Millionen Pfund Sterling.
Im Jahr 2000 trat auch KLM ins Billigfluggeschäft ein, mit dem Start Up der Fluggesellschaft Buzz, die sie im Jahr 2003 Ryanair abkaufte und die ein starkes Defizit zu verzeichnen hatte.
Zurzeit gehören easyJet und Ryanair zu den erfolgreichsten Luftfahrtgesellschaften Europas und sind auf hunderten von Kursen tätig.
In der gegenwärtigen Marktsituation ist der Billigflugsektor stark und dauernd im Wachsen.
Täglich bieten die wichtigsten Fluggesellschaften neue Kurse an.
Für die Zukunft ist eine starke Zunahme der Billigflüge auch für Langstreckenflüge vorauszusehen - eine neue Herausforderung!
Warum Billigflüge wenig kosten
Die Billigfluggesellschaften sind sehr flexibel und effizient organisiert und besitzen eine ganz andere Kostenstruktur als die traditionellen Fluggesellschaften.
Die Herabsetzung vieler Kosten gestattet es, dem Kunden sehr günstige Flugtickets anzubieten.
Die Kosten werden im Wesentlichen in folgenden Bereichen optimiert:
- Ticketverteilung: Der Verkauf wird direkt durchgeführt, vorwiegend geschehen die Buchungen über Internet; dies verkürzt die Kette der Vermittlungskosten und die Preise sinken.
- Flughäfen: Kleine Flughäfen werden bevorzugt, da sie wirtschaftlicher und weniger überlastet sind.
- Dienstleistungen und Bordbesatzung: Es werden keine Mahlzeiten serviert, es ist eine kleinere Besatzung an Bord und das Flugzeug wird weniger schmutzig.
- Totale Ausnutzung des Fassungsvermögens des Flugzeugs: Die Flugzeuge der Billigfluggesellschaften fliegen immer voll ausgelastet und häufig, um die Kosten zu amortisieren. Sie brauchen sehr wenig Zeit zum Ein- und Ausladen (25/35 Minuten gegenüber den 2 Stunden der traditionellen Fluggesellschaften) und aufgrund ihrer Pünktlichkeit können sie ihre Flotte effizient verwalten.
- Moderne, einheitliche Flugzeuge: Die Low-Cost-Flotten bestehen alle aus gleichen, neuen Flugzeugen, die einfach zu handhaben und zu warten sind, so dass man sie immer auf höchster Betriebsbereitschaft halten kann.
Das Ganze führt zu Kosten pro Passagier und Flugkilometer von 0,06 EUR gegenüber 1,2 EUR der traditionellen Fluggesellschaften.
Eigenschaften der Billigfluggesellschaften
Um Low-Cost-Flüge anbieten zu können, muss eine Fluggesellschaft einige Grundvoraussetzungen erfüllen, die die extrem günstigen Preise erst möglich machen:
- nur eine Bordklasse, freie Wahl der Sitzplätze
- einheitliches Flugzeugmodell (so werden die Wartungskosten optimiert), oft handelt es sich um einen Airbus A320 oder eine Boeing 737 (zum Beispiel Ryanair: Boeing Serie-737, easyJet: Boeing 737 und Airbus A319)
- enger Sitzabstand im Flugzeug, damit mehr Sitzplätze verfügbar sind; zum Beispiel die Boeing 737-300 der Lufthansa bietet 132 Plätze an, das gleiche Flugzeug bei easyJet 148 Plätze
- das Gewicht der Gepäckstücke (Bordgepäck und eingechecktes Gepäck) ist stärker beschränkt als bei den traditionellen Fluggesellschaften (Übergewicht kostet durchschnittlich ziemlich viel)
- kein kostenloses Angebot an Getränken und Mahlzeiten an Bord. Diese Zusatzleistungen sind gegen Bezahlung erhältlich. - die Besatzungsmitglieder (Hostess und Steward) üben mehrere Funktionen aus, d.h. sie haben mehrere Aufgaben
- intensivere Benutzung der Flotte (zum Beispiel easyJet fliegt durchschnittlich 10,7 Stunden pro Tag, British Airways etwa 7,1 Stunden), durch kurze Halte in den Flughäfen (Tournaround - gewöhnlich 25 Minuten zwischen zwei Flügen), Kurzflüge
- Verbindungen zwischen kleineren Flughäfen, die oft außerhalb der Stadtzentren liegen und günstig sind (ohne Slot-Einschränkungen), ohne viel Verkehr und mit niedrigen Flughafentaxen
- Direktflüge zwischen zwei Flughäfen ohne Umladen des Gepäcks auf andere Anschlussflüge (getrenntes Check-out und Check-in), kein mit anderen Fluggesellschaften koordinierter Flugplan
- Kostenersparnis durch direkte Verteilung, besonders über Internet und Call Centers, automatisches Check-in, eventuell Service-Fees
- einige Billigflugangebote (auch zu EUR 0,99) gelten nur für Vorausbuchungen oder für begrenzte Buchungen, für eine relativ geringe Anzahl zur Verfügung stehender Tickets.
- Verwaltung: Lean Management (Einsparung an Personal). Zum Beispiel Germanwings in Köln hat etwa 50 Mitarbeiter.
Es ist nicht einfach, ein Billigfluglinie zu sein: Einige Konkurse
Es gab Fälle neu gegründeter Billigfluggesellschaften, die nur kurze Zeit geflogen sind und nach ein paar Monaten oder sogar nach ein paar Tagen ihren Betrieb bereits wieder einstellen mussten. Das war der Fall von La JetGreen Airways (irische Gesellschaft), die im Mai 2004 nach nur einmonatigem Bestehen ihre Arbeit einstellte, ohne die verkauften 40.000 Tickets zurückzuzahlen.
- V Bird (flog vom 23. Oktober 2003 bis am 8. Oktober 2004 mit Basis am Flughafen Düsseldorf)
- Volareweb – die Tochter der italienischen Gesellschaft Volare für den Verkauf von Billigflügen meldete am 23. November 2004 Konkurs an. Bereits am 30. Oktober 2004 hatte die Gesellschaft plötzlich die Billigflüge von Deutschland nach Italien eingestellt. Im Juni 2005 nahm die Firma den Flugbetrieb wieder auf, vor allem mit Flügen in Italien und nach einigen Flugdestinationen in Europa.
Weitere mehr oder weniger berühmte Konkurse: Minerva, Gandalf, Azzurra, Air Sicilia, ItalAir, Air Libert.
Wann man Billigflüge buchen soll
In der Regel bucht man mit Vorteil lange Zeit im Voraus, mindestens zwei Wochen vor der Abreise.
Die besten Angebote gibt es für Abflüge von Montag bis Donnerstag, am besten vermeidet man, übers Wochenende zu reisen.
Buchen Sie immer ein Ticket für den Hin- und Rückflug und bereiten Sie sich auf ungewöhnliche Abflugzeiten vor (sehr früh am Morgen oder spät am Abend).
Stornierung oder Änderung der Buchung
Lesen Sie vor dem Buchen immer genau die Regeln der Fluggesellschaft in Bezug auf die Stornierung oder die Änderung der Buchung! Gewöhnlich werden Tickets, die auf einem gebuchten Flug nicht verwendet werden, nicht zurückbezahlt.
Das Kündigungsrecht, das für Distanzverträge gilt, wird bei dieser Verkaufsart nicht angewendet, gemäß Punkt b) des Art. 7 der Gesetzesverordnung Nr. 185 vom 22. Mai 1999.
Was die Änderung des Buchungsdatums betrifft hat jede Fluggesellschaft wieder andere Vorschriften, die Sie auf den Internet-Seiten der betreffenden Airline unbedingt lesen sollten. In der Regel lohnt es sich nicht, eine Buchung zu ändern, oft ist es besser, man macht eine neue Buchung, und lässt das alte Ticket verfallen.
Wie man die Tickets bezahlt
Um die Kette der Vermittlungskosten zu verkürzen und dadurch kompetitive Preise anbieten zu können, verwenden die Low-Cost-Gesellschaften als bevorzugte Geschäftskanäle Internet und Call Centers (bei dieser Dienstleistung wird manchmal ein kleiner Aufpreis berechnet).
Bereiten Sie sich daher darauf vor, mit Kreditkarte zu bezahlen (es sind gesicherte Verfahren, da können Sie beruhigt sein.
Um ganz sicher zu gehen, kontrollieren Sie immer, dass die Internet-Adresse von http auf https wechselt).
Ticket-Bestätigung und Check-in
Bei Online-Buchungen schickt man Ihnen an die von Ihnen angegebene E-Mail-Adresse eine Bestätigungsmail mit allen Daten des gebuchten Flugs und der Buchungsnummer.
Falls Sie telefonisch bei der Buchungszentrale gebucht haben, wird Ihnen die Bestätigung per Fax, E-Mail oder eventuell per Post zugestellt.
Bei der Mitteilung per Post verlangen einige Gesellschaften einen kleinen Aufpreis für die entstandenen Versandkosten.
Für E-Tickets, also Buchungen, die man online getätigt hat, erhalten Sie die Buchungsbestätigung und den entsprechenden Code per E-Mail zugeschickt.
Für das Check-in genügt es, diese Mail auszudrucken und am Schalter der Fluggesellschaft am Flughafen vorzuweisen.
Sichere Online-Bezahlung
Die Online-Bezahlung wird bei Billigflügen bevorzugt.
Um den Schutz der online verwendeten Kreditkarten zu garantieren, bedienen sich die Gesellschaften der modernsten Secure Socket Layer Technologie (SSL).
SSL ist gegenwärtig die bewährteste Methode für die sichere Übermittlung von Kreditkarten-Nummern und anderer vertraulicher Daten über Internet.
Bei der Bezahlung können Sie, wenn Ihr Browser SSL trägt, die Option “geschützter Modus” wählen und Ihre Daten werden von dieser Technologie geschützt.
Falls Ihr Browser Ihnen Einschränkungen auferlegt, können Sie den nicht geschützten Modus verwenden.
Wir empfehlen Ihnen aber, sich die neueste Browserversion zu besorgen, um alle zukünftigen Transaktionen unbesorgt durchzuführen.
Aufgepasst auf Taxen und Zuschläge!
Leider besteht bei den Angeboten vieler Billigfluggesellschaften die schlechte Angewohnheit (da dafür noch keine Vorschriften vorhanden sind), den Preis nur partiell anzugeben und Taxen und Zuschläge auszuklammern.
Lassen Sie sich daher nicht von Angeboten für 0,01 Cents blenden, sondern berechnen Sie immer den Gesamtpreis, inklusive Taxen, Gebühren und Treibstoffzuschlägen.
Manchmal steigt der Preis dann enorm an!
Organisieren Sie sich gut für den Transport
Die Billigfluggesellschaften fliegen in der Regel zweitrangige Flughäfen an, die oft sogar sehr weit vom eigentlichen Reiseziel entfernt sind.
Informieren Sie sich daher genau über Kosten, Fahrpläne und Reisedauer und organisieren Sie sich gut für den Verbindungstransport zu Ihrem Reiseziel.
Buchungskosten
Die Buchung eines Tickets mit Kreditkarte, über Call Center oder Webseiten kostet etwas, ausgenommen die Buchungen bei Virgin Express.
Bei Ryanair und SkyEurope kostet die Buchung 2,50 Euro für die Benutzung der Kreditkarte.
Diese Ausgabe muss für jeden einzelnen Passagier berechnet werden und für jeden einzelnen Flugabschnitt.
Bei Myair kostet das Selbe 2,75 Euro.
Die Verwendung der Kreditkarte kostet bei Wizzair 3 Euro (wenn man über das Call Center bucht, sind es 5 Euro), und bei Jet2 sogar 6 Euro.
Hauptregel: Keine Änderungen nach erfolgter Buchung!
Wenn man nach der Buchung etwas am Ticket ändern will, kann das teuer werden.
Alles hat seinen Preis: Namensänderung, Änderung von Flugdatum, Flugzeit und Reiseziel.
Beginnen wir bei Ryanair: Datum, Zeit und Route können je nach Verfügbarkeit und gegen Bezahlung eines Tarifs pro Flugstrecke und Person geändert werden.
Es handelt sich um 25 Euro, wenn man die Änderung online durchführt, und um 45 Euro, wenn man es über ein Buchungszentrum erledigt.
In beiden Fällen wird zusätzlich der eventuelle Unterschied zwischen dem für den ursprünglichen Flug bezahlten Preis und dem zum Zeitpunkt verfügbaren Mindesttarif verrechnet.
Wenn der Gesamtpreis niedriger ist, als was man zu Beginn bezahlt hat, ist keine Vergütung vorgesehen.
Die Namensänderung hingegen kostet 65 Euro.
Gleiche Dienstleistungen zu anderen Preisen bei Myair: Änderungen am ausgestellten Ticket kosten 25 Euro mit Ausnahme der Tarife Myflex (es sind die höchsten und werden bei der Buchung unter dieser Bezeichnung angezeigt), die es gestatten, die Buchung ohne Aufpreis oder Zahlung von Preisunterschieden zu ändern.
Wizzair gibt die Preise für Änderungen auf der Internet-Homepage an: Für Namensänderung 30 Euro, für Flugänderung 28 Euro, wenn man die Änderung online macht, 35 Euro für Flugänderung über das Call Center.
25 Euro kosten Änderung pro Strecke und Person bei SkyEurope und Jet2.com (dazu kommt der Preisunterschied, falls vorhanden), bei Virgin Express sind es 30 Euro.
Rechnung und Postspesen
Brauchen Sie eine Rechnung für das Flugticket? Nur SkyEurope, Virgin Express und Wizz Air bieten diesen Service an, bei den ersten beiden ist er kostenlos, Wizz Air verlangt 3 Euro für die Zusendung der ausgedruckten Rechnung (5 Euro kostet es zusätzlich, wenn die Daten auf der Rechnung noch geändert werden müssen) und 2 Euro Postspesen.
Vorschriften für den Gepäcktransport
Der Gepäcktransport ist ein Aspekt, auf den man bei den Billigfliegern gut aufpassen muss, um nicht für den Zuschlag für Gepäck, welches das Gewicht des Freigepäcks überschreitet, mehr als für das Flugticket bezahlen zu müssen.
Gewichtsüberschreitungen sind sehr teuer und die Billigfluggesellschaften sind diesbezüglich äußerst unnachgiebig.
Studieren Sie daher gründlich alle Vorschriften der Fluggesellschaft über das Freigepäck und wägen Sie Ihre Koffer, um zu verhindern, dass Sie das vorgeschriebene Gewicht überschreiten.
Punkt-zu-Punkt-Verbindungen, keine garantierten Anschlüsse
Low-Cost fliegen heißt auch, von Punkt zu Punkt fliegen: Es wird nicht auf Anschluss-Passagiere und -Gepäck gewartet und es gibt keine Verbindungen zu einem Hub, an dem man Anschlüsse hat.
Es sind also keine Anschlüsse garantiert, sondern jeder Flug ist eine in sich abgeschlossene Reise (auch in Bezug auf Stornierungen, Datumsänderungen usw.).